Lithium-Ionen-Batterien und Akkus sind heute allgegenwärtig und aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. Man findet sie in Smartphones, Laptops, Staubsaugern und zahlreichen anderen Geräten, die sich im täglichen Gebrauch befinden.
Die sehr dünne Trennschicht zwischen der Anode und der Kathode stellt aber bereits im alltäglichen Gebrauch eine Gefahr dar. Wird sie beschädigt, beispielsweise durch starke Hitze, extreme Kälte oder durch Stöße und die Pole geraten aneinander, kann es zu einem Kurzschluss kommen, der unverzüglich oder mit Verzögerung zu einem Brand führen kann. Aber auch die verwendete Batteriesäure ist einerseits giftig, andererseits explosiv. Sie kann auslaufen, wenn das Gehäuse beschädigt wird oder bei unachtsamem Umgang und eventuell in Verbindung mit Wasser zu einem explosionsartigen Brand führen.
Daher ist höchste Achtsamkeit im Umgang mit Lithium-Ionen- Batterien oder Akkus geboten.
Zum jetzigen Zeitpunkt gibt es noch keine spezifischen gesetzliche Vorgaben, was der Umgang oder die Lagerung der gefährlichen Lithium-Ionen-Batterien betrifft. Entsprechende Hinweise im Arbeitsschutzgesetz sind ungenau oder zu allgemein und nehmen keine Rücksicht auf die nachweislich erhöhte Gefahr, die von diesen Speichern ausgeht.
Umgang und Lagerung von Lithium-Ionen-Batterien
Die bestmögliche Strategie, das Risiko zu mindern, ist natürlich, den Gebrauch einzuschränken. So kann man sich die Frage stellen, ob es unbedingt der Akku-Staubsauer sein muss oder ob nicht auch der stromversorgte Staubsauger den Job macht. Aber selbstverständlich kommt man heute nicht mehr, wie das Beispiel Mobiltelefone zeigt, um Akkus und Batterien herum.
So muss man sich zwangsläufig mit der Handhabung und Lagerung beschäftigen. Sinnvoll ist es dabei in erster Linie, die entsprechenden Lagerräume feuerfest von anderen Bereichen zu trennen und die Batterie-Lagerstätte bestmöglich ohne Fenster zu bauen. Selbst innerhalb des Batterielagers kann man noch feuersichere Abtrennungen installieren. Beachten kann man dabei auch, dass mit geringerer Raumhöhe die Intensität der Brandgefahr sinkt. Wenn möglich sollte eine Raumhöhe von mehr als drei Metern vermieden werden. Falls solche baulichen Maßnahmen nicht möglich sind, sollten freigehaltene Gänge im Raum mit 2,5 oder mehr Metern Breite – gleichwohl als Brandschneise – für Abstand sorgen, damit ein etwaiger Brand nicht unkontrolliert um sich greift.
Risikobereiche sind auch immer die Landerampen für die Anlieferung beziehungsweise den Versand von Batterien und Akkus. Kommt es hierbei zu Stürzen oder sonstigen Beschädigungen der Batterien oder Akkus, müssen diese in jedem Fall entsprechend versorgt werden, denn eventuell ist auf den ersten Blick eine Beschädigung nicht erkennbar. Das gilt insbesondere, wenn betriebsfremde Anlieferer tätig sind.
Ein besonderer Umgang gilt auch bei Altbatterien, denn diese sind noch immer buchstäblich brandgefährlich, weil sie zwar an Energie verloren haben, aber nicht leer sind. Aus dieser Sicht sind auch die immer häufiger verfügbaren Sammelbehälter risikobehaftet, denn wenn man dort unbedarft alle möglichen Batterien oder Akkus entsorgt, genügt es, dass die falschen Pole zusammentreffen, um einen fatalen Brand auszulösen. Abhilfe oder zumindest ein Gefühl für das Risiko schafft hier schon der Hinweis und das Bereitstellen von Isolier-Klebeband, um die Pole abzukleben, bevor man die Batterien entsorgt.
In jedem Fall gilt es, gut brennbare Stoffe auch von der Außenseite Lagers, in dem Batterien und Akkus aufbewahrt werden, fernzuhalten und letztendlich ist es – auch aus versicherungsrechtlicher Sicht – anzuraten, alle Vorgaben der Hersteller zur Lagerung einzuhalten.
Brandbekämpfung
Heute gibt es spezielle Feuerlöscher, die zwar bei anderen Bränden weniger effektiv sind, aber im Falle von Lithium-Ionen-Batterie Bränden ihre Wirkung haben. Diese sollten ausreichend vorhanden sein, allerdings müssen Mitarbeiter, die in solchen Bereichen arbeiten, darüber informiert und geübt sein. Aber auch hier gilt, dass sich keiner der Beschäftigten unnötig in Gefahr bringen soll. Auch darüber muss geredet werden wie auch über Brandschutz Schulungen. Falls es trotz aller Vorkehrungen doch zu einem Brand kommen sollte, muss garantiert sein, dass alle Gase, Dämpfe und der Rauch durch ausreichend groß dimensionierte Entrauchungsöffnungen schnellstmöglich abziehen kann. Inwieweit automatische Löschvorrichtungen sinnvoll sind, muss man im Einzelfall klären. Eventuell können sie gleich zu Beginn Schlimmeres verhindern. Letztendlich bleibt der schnellstmögliche Einsatz der Feuerwehr, die natürlich über die Gefahrenlage informiert sein muss.