Asbest ist ein giftiges Mineral, das in vielen verschiedenen Produkten vorkommt. Es wird bei der Herstellung von Zement, Farben und Bodenbelägen verwendet. Es kommt auch in einigen Rohren, Isolierungen und anderen Baumaterialien vor. Wer bei der Arbeit mit Asbestfasern in Berührung kommt, kann schwere gesundheitliche Problemen bekommen. Die häufigsten Krankheiten, die in Zusammenhang mit Asbest stehen, sind:
- Lungenkrebs,
- Mesotheliome oder
- Asbestosen.
Wer im Umgang mit Asbest nicht die richtige Schutzkleidung trägt, kann krank werden. Die EPA hat aus diesem Grund sehr strenge Vorschriften darüber erlassen, wer mit Asbest arbeiten darf und wer nicht. Mit Asbest dürfen nur Personen arbeiten, die über den sogenannten Asbestschein verfügen.
Lohnt der Aufwand für einen Asbestschein?
Kurz gesagt: ja! Ein großer Teil der bereits vorhandenen Asbestprodukte in Gebäuden ist immer noch vorhanden und wird erst in den kommenden Jahren entfernt werden.
Eine rechnerische Analyse hat ergeben, dass etwa zwei Drittel des inländischen Asbestrestbestands in Deutschland noch in Gebrauch sind. Natürlich ist es schwierig, den prozentualen Anteil der einzelnen Produktgruppen an der Anzahl der Gesamtbauten zu beziffern. Die erhobenen Daten suggerieren allerdings, dass die durchschnittliche Entsorgungsrate hoch ist.
Welche unterschiedlichen Asbestscheine gibt es?
Man unterscheidet in zwei verschiedene Lehrgänge. Beide lehren den Umgang mit Asbest gemäß TRGS 519. Abhängig von den Arbeiten, die an asbesthaltigen Produkten vorgenommen werden sollen, kann der „große Asbestschein“ gemäß Anlage 3 TRGS 519 erforderlich werden. Der „kleine Asbestschein“ gemäß Anlage 4 TRGS 519 wird dann benötigt, wenn kleiner Arbeiten mit Asbest vorgenommen werden sollen.
Egal welche Art von Arbeiten an asbesthaltigen Produkten erledigt werden sollen, ein entsprechender Sachkundenachweis (Asbestschein) ist immer erforderlich. Wer keinen Nachweis erbringen kann, handelt ordnungswidrig. In einigen Fällen kann das sogar einen Straftatbestand darstellen, der große Geldbußen nach sich zieht.
Lehrgang zum Sachkundeerwerb für Arbeiten mit asbesthaltigen Materialien
Der erste Teil befasst sich mit den Grundlagen der Asbestwissenschaft und ihrer Bedeutung. Der zweite Teil beschreibt die Gefahren von Asbestprodukten, ihre Geschichte und die rechtlichen Auswirkungen. Der dritte Teil befasst sich mit der Expositionsbeurteilung. Dieser Kurs vermittelt den Teilnehmern das nötige Wissen, um die mit Asbestfasern in der Luft verbundenen Risiken am Arbeitsplatz zu erkennen und zu bewerten. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung praktischer Lösungen für den Umgang mit Asbestfasern in der Luft in industriellen Umgebungen.
Dieser Kurs dient dem Erwerb von Kenntnissen über asbestbezogene Arbeitsverfahren und zur Vorbeugung von Krankheiten, die durch den Kontakt mit asbesthaltigen Materialien und den falschen Umgang damit verursacht werden. Voraussetzung für den Kurs ist der Besuch eines viertägigen Kurses, der Vorträge, Gruppenübungen und Aktivitäten umfasst. Die darauf folgende Prüfung enthält Wissenstests aus staatlichen Prüfungen, bei denen die Schüler eine bestimmte Anzahl von Fragen richtig beantworten müssen, um zu bestehen. Wurde die Prüfung bestanden, kann der Asbestschein ausgehändigt werden.